Am 08.04.2016
habe ich an einem Seminar von Dr. Udo Ganslosser und Kate Kitchenham zum Thema
„Wie findet der richtige Hund zum richtigen Menschen“ teilgenommen. Auch
für mich als Züchterin war dieses Seminar sinnvoll und interessant. Viel Wissen
meinerseits war noch mal bestätigt und wissenschaftlich begründet worden.
Natürlich waren auch einige neue Dinge für mich dabei.
Dr. Udo
Ganslosser erklärte grob die Eigenschaften der Rassegruppen (Hütehunde,
Herdenschutzhunde, Begleithunde usw.) und womit man bei ihnen zu rechnen hat,
wenn man einen Hund der jeweiligen Kategorie zu sich nimmt. Er machte aber auch
darauf aufmerksam, dass man sich nicht zu sehr an rassetypischen Eigenschaften
festhalten soll, da diese innerhalb der Rasse sehr stark variieren können.
Einzig die
Beharrlichkeit bei der Lösung von Problemen ist über Jahrhunderte bei den
einzelnen Rassegruppen unverändert geblieben. So versuchen Hunderassen, die
darauf gezüchtet wurden, selbstständig ihre Arbeit zu verrichten, ohne den
Einfluss des Menschen, länger ein Problem zu lösen. Wohingegen Hunde, die eng
mit dem Menschen zusammen arbeiten müssen, schneller beim Finden einer
Problemlösung aufgeben und die Hilfe des Menschen suchen. Zur ersten Kategorie
gehören z.B. die Herdenschutzhunde und zur zweiten die Hütehunde, also auch
unsere Aussies. Dies birgt natürlich Vor- und Nachteile.
Er wies auch
darauf hin, wie wichtig eine gute und liebevolle Sozialisation beim Züchter und
später bei den Besitzern ist. Hunde, die schon früh viel Liebe und Zuneigung
vom Menschen erfahren durften und als Familienmitglied integriert werden,
kommen mit traumatischen Erlebnissen viel besser klar und neigen sehr viel
weniger dazu, in Stresssituationen nach vorn zu gehen, also zu beißen. Sogar
schon die Zeit während der Schwangerschaft ist prägend für die Welpen. Das
Wohlergehen der Mutterhündin überträgt sich auf die noch ungeborenen Babies. In
den ersten drei Wochen wird der Grundstein für die spätere Entwicklung der
Welpen gelegt. Ausschlaggebend hierfür ist wieder vor allem die Mutterhündin,
ihr Umgang mit den Welpen und auch wieder ihr Wohlergehen sind prägend. Das
bedeutet im Klartext: Geht es der Mutter gut, entwickeln sich die Welpen gut.
Kate Kitchenham
teilte Lebenssituationen in folgende Kategorien ein: Familie mit Kleinkindern,
Familie mit Schulkindern, Familie mit Pubertierenden, Senioren, Singles und
Paare ohne Kind.
Zu den
einzelnen Kategorien/Lebenssituationen sprach sie dann Empfehlungen aus, ob man
sich lieber einen Hund aus dem Tierheim oder vom Züchter holen sollte. Wie auch
schon Dr. Ganslosser vor ihr, wies sie ebenso darauf hin, dass die
Aufzucht des jeweiligen Hundes eine große Rolle spielt. Leider kann man oft bei
Tierheimhunden zu wenig über ihre tatsächlichen Eigenschaften sagen, was ein
großes Problem ist. Dies hängt aber auch stark vom jeweiligen Tierheim ab. Der
tollste Rassehund nützt allerdings auch nichts, wenn er nicht vernünftig
sozialisiert wird.
Sie machte
anhand von Studien klar, welchen positiven Einfluss Hunde auf alle Menschen und
speziell auf Kinder haben können. Gerade in schwierigen Situationen, bei
einschneidenden Veränderungen oder der Pubertät stellen sie eine Konstante dar,
auf die sich das Kind verlassen kann. Auch hierbei ist es allerdings wichtig,
dass der Hund ein vollwertiges Familienmitglied ist, sonst hat er diesen
positiven Effekt nicht.
Beide
Referenten warnten eindringlich vor sogenannten Wühltischwelpen. Das Leid
dieser, unter den schlimmsten Bedingungen geborenen Welpen, kann nur beendet
werden, wenn wir aufhören, solche Welpen zu kaufen. Denn für einen „geretteten“
Welpen wird der nächste „produziert“, das ganz normale Prinzip von Angebot und
Nachfrage.
Die Leidtragenden sind vor allem die Mutterhündinnen, die bis zu ihrem Tod
immer und immer wieder Welpen bekommen müssen und unter katastrophalen
Bedingungen gehalten werden.
Nähere Infos
zu dem Thema findet Ihr auch hier:
www.wuehltischwelpen.de
Zum Thema
Beratung vor dem Welpenkauf gibt es auch eine sehr informative Homepage:
www.beratung-vor-dem-welpenkauf.de
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